San Ignacio de Velasco

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
San Ignacio de Velasco
San Ignacio
San Ignacio
Basisdaten
Einwohner (Stand) 23.126 Einw. (Volkszählung 2012)
Rang Rang 30
Höhe 411 m
Postleitzahl 07-0301-0100-1001
Telefonvorwahl (+591)
Koordinaten 16° 22′ S, 60° 58′ WKoordinaten: 16° 22′ S, 60° 58′ W
San Ignacio de Velasco (Bolivien)
San Ignacio de Velasco (Bolivien)
San Ignacio de Velasco
Politik
Departamento Santa Cruz
Provinz José Miguel de Velasco
Klima

Klimadiagramm San Ignacio de Velasco

San Ignacio de Velasco (auch San Ignacio oder kurz SIV) ist eine Mittelstadt im Departamento Santa Cruz im südamerikanischen Andenstaat Bolivien. Sie ist Sitz der Verwaltung der Provinz José Miguel de Velasco und zentraler Ort im Municipio San Ignacio de Velasco.

Die Stadt ist Sitz des römisch-katholischen Bistums San Ignacio de Velasco.

San Ignacio liegt im bolivianischen Tiefland in der Region Chiquitanía, einer noch weitgehend unberührten Landschaft auf einer Höhe von 411 m zwischen Santa Cruz und der brasilianischen Grenze. Die Stadt am Oberlauf des Río Paraguá, der im weiteren Verlauf in den Río Iténez mündet, grenzt im Nordosten an den künstlich angelegten Guapomó-See, der San Ignacio mit dem notwendigen Brauchwasser versorgt.[1]

Kirche der Jesuitenreduktion in San Ignacio de Velasco, restauriert von Hans Roth

Das Klima der Region ist ein semi-humides Klima der warmen Tropen. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken im Jahresverlauf nur geringfügig zwischen 20,9 °C im Juni und 26,6 °C im Oktober, wobei sie zwischen September und März fast konstant oberhalb von 25 °C liegen (siehe Klimadiagramm San Ignacio de Velasco). Das Temperatur-Jahresmittel beträgt 24,5 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt im langjährigen Mittel bei 1200 mm. Drei Viertel des Niederschlags fallen in der Regenzeit von November bis März, während in der Trockenzeit in den ariden Monaten Juni bis August weniger als 30 mm pro Monat fallen.

San Ignacio wurde 1748 von den Jesuiten als Jesuitenreduktion gegründet. 1761 wurde eine große Kirche fertiggestellt, die aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend verfallen war. 1998 bis 2001 wurde sie rekonstruiert, gehört aber, da nun ein moderner Bau, nicht zum UNESCO-WelterbeJesuitenreduktionen der Chiquitos“. Sie ist heute Kathedralkirche des 1930 errichteten Bistums San Ignacio de Velasco.[2]

Die Einwohnerzahl der Stadt ist in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten auf ein Mehrfaches angestiegen:

Jahr Einwohner Quelle
1976 2 998 Volkszählung[3]
1992 12 565 Volkszählung[4]
2001 19 401 Volkszählung[5]
2012 23 126 Volkszählung[6]
2024 Volkszählung

Die Landessprache Spanisch ist Hauptverkehrssprache in San Ignacio. Auf Grund der Nähe zu Brasilien spricht ein Teil der Ortsbevölkerung auch Portugiesisch. Darüber hinaus sprechen viele Einwohner die indigene Chiquitano-Sprache.

San Ignacio liegt in nordöstlicher Richtung knapp 400 Straßenkilometer von Santa Cruz entfernt, der Hauptstadt des Departamentos, mit der die Stadt über einen regelmäßigen Busverkehr verbunden ist.

Von Santa Cruz aus führt die asphaltierte Nationalstraße Ruta 4 über 57 Kilometer in nördlicher Richtung über Warnes nach Montero. Hier trifft sie auf die Ruta 10, die über eine Strecke von 279 Kilometer nach Osten führt und die Ortschaften San Ramón, San Javier und Santa Rosa de Roca als Asphaltstraße durchquert. Auf den restlichen 60 Kilometern bis nach San Ignacio ist die Straße unbefestigt, ebenso auf ihrem 310 Kilometer langen weiteren Weg nach Osten entlang der brasilianischen Grenze über San Vicente de la Frontera nach San Matías und weiter in die brasilianische Stadt Cáceres, mit der auch eine Busverbindung besteht.

Von San Ignacio aus nach Süden führt die Nationalstraße Ruta 17 über San Miguel und San Rafael zum 200 Kilometer entfernten San José de Chiquitos und von dort weiter über die Ruta 4 in südlicher Richtung nach Roboré und Puerto Suárez.

Der bis 2018 neugebaute Flughafen San Ignacio liegt etwa 8 km westlich der Stadt.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Martin Schmid (1694–1772), Schweizer Jesuit, wirkte als Missionar, Musiker und Baumeister hauptsächlich in der Provinz Chiquitos im heutigen Bolivien
  • Katherine David Céspedes (* 1988), Miss Bolivien 2007, in San Ignacio geboren

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Guia Turistica de la Provincia „Velasco“, Gobierno Municipal de San Ignacio de Velasco
  2. Bolivia en tus manos (span.)
  3. Thomas Brinkhoff: City Population
  4. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 1992
  5. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2001
  6. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia: Poblacional Censo Población y Vivienda 2024. Abgerufen am 10. September 2024 (spanisch).
Commons: San Ignacio de Velasco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien